02.07.2006, 12:30 Uhr
Denea Posts: 6095 Rang: Geliebter der Königin
| Ich mach's mal in einen neuen Thread - wir brauchen das ja eh nur ein Mal...
So, dann will ich diesmal mal ordentlich protzen und angeben - *g* - und habe deshalb für die Auflösung meines 70er-Quizzes mal richtig Recherche betrieben und die eigenen grauen Zellen auch ein wenig bemüht.
Here we go!
01: Lynsey dePaul & Mike Moran - Rock Bottom (1977)
Mit diesem Song traten die beiden britischen Komponisten Lynsey dePaul und Mike Moran 1977 beim Grand Prix de la Chanson d'Eurovision - heute kurz Eurovision Song Contest genannt - für England an und belegten den 2. Platz. Der Song erreichte in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz den 1. Platz der Single-Charts.
Lynsey dePaul hatte bereits 1972 einen Hit mit dem Song "Sugar me", sie schrieb zwischen 1972 und 1977 insgesamt 14 Songs, die in die britischen Charts einstiegen. Ihr letztes Album erschien 1994. Heute spielt die Musik eher die zweite Geige, Lynsey ist hauptsächlich als Schauspielerin in britischen Fernsehserien und Musicals zu bewundern.
Mike Moran hat gemeinsam mit Freddie Mercury die Songs für das 1988 veröffentlichte Mercury-Caballé-Projekt-Album "Barcelona" geschrieben, außerdem war er Co-Autor des Songs "All God's People", der auf dem letzten (gemeinsamen) Queen-Album "Innuendo" zu finden ist.
02: Lynyrd Skynyrd - Sweet Home Alabama (1974)
Lynyrd Skynyrd, die bekannten Vertreter des sogenannten "Southern Rock", landeten mit diesem Song einen ihrer größten Hits (Platz 8 in den US-Charts), der noch heute bei sämtlichen Rock-Sendern und Ü-30-Parties rauf und runter läuft. Der unnachahmliche Sänger der Band, Ronnie van Zant, und der später hinzugekommene Gitarrist Steve Gaines starben 1977 bei einem tragischen Flugzeug-Absturz. Dennoch machte die Band weiter - und brachte erfolgreich 2004 ihr letztes Album raus.
03: 10cc - Wall Street Shuffle (1974)
Die Engländer hatten ihre wohl größten Hits mit "Dreadlock Holiday" (1978, D Platz 11) und "I'm not in love" (1975, D Platz 8 ). Der Song "Wall Street Shuffle" erschien bereits 1974 (Album "Sheet Music" ) und kam in Deutschland leider nur bis auf Platz 38 in den Charts. Schade eigentlich - ich finde ihn klasse! :-)
P.S.: Sagen jemandem Godley & Creme etwas? Die waren in ihren Anfangstagen ebenfalls Mitglieder von 10cc... ;-)
04: Supertramp - Bloody well right (1974)
Noch 'ne britische Band, die wohl jeder kennen müsste, spätestens seit "Breakfast in America" oder "It's raining again". Dieser Titel stammt von ihrem höchst erfolgreichen Album "Crime of the Century", das 1974 erschien, in GB lange Platz 1 für sich beanspruchte und so wunderschön-geniale Songs enthält wie "Dreamer" und "School". "Bloody well right" schaffte es sogar in den U.S.A. auf Platz 35. Deutsche Chart-Positionen sind mir leider nicht bekannt.
05: The Motors - Airport (1978 )
Schon wieder die Briten - diesmal etwas anders. The Motors schafften ihren internationalen Durchbruch 1978 mit dem Album "Approved by The Motors", dessen erste Single-Auskopplung "Airport" Platz 10 in GB belegte und auch in Deutschland ein dicker Hit war. Danach kam leider nicht mehr viel, 1982 löste sich die Band nach der Trennung von zwei Mitgliedern ein Jahr zuvor endgültig auf.
06: KC & The Sunshine Band - That's the way I like it (1975)
Jetzt mal die "Amis". KC & The Sunshine Band gibt es seit Mitte der 70er, "That's the way I like it" gehörte mit zu ihren großen Durchbruch-Hits. Die Band bestand fast durchgehend aus 7 bis 11 schwarzen Musikern, der "harte Kern" der Mannschaft waren jedoch die beiden weißen (!) Produzenten und Songschreiber Richard "Rick" Finch und Harry Wayne Casey, der der Band letztendlich auch ihren Namen gab: "K.C." - and the Sunshine Band. Aus Finchs und Caseys Feder stammt übrigens auch der Smash-Hit von George McCrae - "Rock you baby". Und noch was interessantes - erster Tophit des Jahres 1980 wurde eine Ballade des erfolgreichen Songwriter-Teams: "Please don't go", ebenfalls von KC & The Sunshine Band (05.01.1980).
07: Black Sabbath - Paranoid (1971)
... womit wir doch wieder bei den Briten gelandet sind. Wer kennt ihn nicht, den schrillen schrägen Ozzy Osbourne - der übrigens nach einer ersten Trennung 1978 endgültig von der Band gefeuert wurde. Warum? Keine Ahnung... *g* "Paranoid" war eines ihrer ersten Alben, die Single gelangte weltweit in die Charts. Ich persönlich finde einfach nur den Song gut! :-)
08: Billie Jo Spears - Sing me an old-fashioned song (1976)
Bei diesem Song habe ich breit gegrinst, als ich ihn ins Quiz einbaute - weil er so überhaupt nicht zum Rest und schon gar nicht zu Titel 07 passt! *g*
Bekannter als das Original ist vielleicht bei uns die deutsche Version namens "Weisst du, was du für mich bist", die Daliah Lavi zu einem großen Erfolg hierzulande verhalf. Billie Jo Spears (die im übrigen nix mit der "kleinen süssen" Britney zu tun hat) war in den Staaten seit den End-60ern eine erfolgreiche Country-Sängerin, die mit "Blanket on the ground" 1975 und eben diesem Song 1976 auch Hits bei uns landen konnte. Später (ab Mitte der 80er) war sie erstaunlicherweise in GB mit ihren Songs wesentlich erfolgreicher als in ihrer Heimat Texas und wurde dort in den 90ern vom "Country Music People"-Magazine sogar zur "Queen Mother of Country Music" gekürt.
09: Emerson, Lake & Palmer - Lucky Man (1970)
"Progressive Rock" - so nennt man üblicherweise das, was ELP seit ihrer Gründung 1969 höchst erfolgreich "fabriziert" haben. Der Song "Lucky Man" erscheint untypisch für die Band, zumindest wenn man sich bei der Nennung ihres Namens nur an die ausgeflippten Synth-Soli des völlig durchgeknallten Keith Emerson erinnert. Wer aber Greg Lake "näher kennt", wundert sich nicht, denn Lake war in der Band schon immer der Garant für die kleinen lyrischen Wunderwerke, die bevorzugt aus Gitarren-Balladen bestanden (z.B. auch (sehr empfehlenswert!) "The Sage" aus dem Live-Album "Pictures at an Exhibition" - einer der wenigen Songs des Albums, der nicht seinen Ursprung bei dem russischen Komponisten Modest Mussorgsky suchte, dessen Werk "Bilder einer Ausstellung" hier neu interpretiert wurde, sondern der eine Eigenkomposition eben von Greg Lake ist). "Lucky Man" soll Greg Lake übrigens schon im Alter von 12 Jahren geschrieben haben - na, kein Wunder, daß aus dem eines der großen Genies der Musikwelt werden musste... ;-)
10: Barry Ryan - Die Zeit macht nur vor dem Teufel halt (1972)
Sein Superhit war unbestreitbar die phantastische, von seinem Zwillingsbruder Paul Ryan für Barry geschriebene "Eloise", die in 6 Ländern wochenlang an Nr. 1 stand (in GB erstaunlicherweise nur an Nr. 2) und sich über drei Millionen mal verkaufte. Sein erster Solo-Hit, nachdem er zuvor gemeinsam mit seinem Bruder Paul schon ein paar kleinere Erfolge in GB für sich verbuchen konnte (3 Hits in den britischen Top-Twenty-Charts). Wie auch die Beatles versuchte sich Ryan auch einmal in deutsch - mit diesem Titel, der Anfang 1972 als beste Plazierung die Nr. 8 in den deutschen Charts erreichte.
11: Der "Bonustrack", bestehend aus:
a) Earth, Wind & Fire - In the Stone (1979)
b) Mezzoforte - Garden Party (1982)
c) Henry Mancini - The Pink Panther (1963)
Earth, Wind & Fire - die wohl bekannteste Funk- und Soul-Band aus den U.S.A., die durch ihre einmalige Bläser-Truppe, die Phoenix Horns, Weltruhm erlangte und durch die Falsett-Stimme eines ihrer beiden Lead-Sänger - Philip Bailey, neben Maurice White - unverwechselbar wurde. Der instrumentale Einstieg zu "In the Stone" - erschienen 1979 auf dem Album "I AM" - wurde mit Vorliebe als Intro oder Jingle von den verschiedensten Radio- und Fernsehstationen Deutschlands verwendet. Und just for information - 7 der insgesamt 9 Songs auf "I AM" wurden weltweit absolute Top-Hits!
Mezzoforte - Der Durchbruch für die vierköpfige Band aus Island kam 1982 mit eben diesem Hit - "Garden Party". Der Song krabbelte zunächst in GB an die Spitze der Charts und hatte dann auch im Rest Europas so großen Erfolg, daß sich selbst anerkannte Jazz-Größen wie Herb Alpert an Cover-Versionen der Nummer versuchten. In Deutschland wurde es nach ihrem ersten Album "Surprise! Surprise!" ziemlich still um die Jungs, aber man soll es nicht glauben - sie spielen noch heute in ihrer Ur-Besetzung zusammen, haben 2005 ihr 11. (!) Album auf den Markt geschmissen und touren momentan durch Ungarn, Dänemark, Island und die Ukraine, wo sie nach wie vor sehr erfolgreich sind.
Henry Mancini - eigentlich Enrico Nicola Mancini, einer der bekanntesten Filmmusiker Amerikas, der zu Beginn seiner musikalischen Karierre mit Jazz-Größen wie Benny Goodman und der "neuen" Glenn-Miller-Band (nach 1946) spielte, bevor er sich dem Komponieren von weltbekannten Filmmusiken widmete, wie z.B. dem Soundtrack zur "Glenn-Miller-Story" (1954) und einzelnen Songs zu Fernseh-Serien ("Peter Gunn", 1958 ) und Filmen wie "Frühstück bei Tiffany" (1961 mit Audrey Hepburn, Song "Moon River" ) und "Hatari!" (1962, mit John Wayne, Capucine und Hardy Krüger; der berühmte "Baby Elephant Walk" ist von Mancini - und gerade wieder aktuell in der deutschen Werbung zu hören beim "Abschied vom "Ladebalken"! *g*). Sein bekanntester Soundtrack ist wohl der zu "The Pink Panther" (1963, mit Peter Sellers), von dessen Titelstück ich hier das "allerletzte Ende" verwendet habe. Zugegeben, war nicht einfach - man muss das Stück schon kennen... ;-)
Ich hoffe, ihr hattet ein bißchen Spaß bei der Sache und habt einige Songs gehört, die längst vergessen schienen...
Vielen Dank für's Mitmachen! *verbeug*
---------------- Ciao, Italia!
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