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Fernschreiber, Rohrpost und Schreibmaschinen

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Thema: Fernschreiber, Rohrpost und Schreibmaschinen

[ - Antworten - ]

 
02.10.2002, 10:43 Uhr

magic
Posts: 1566
Rang: Fahnenträger


Das waren noch Zeiten. 1981 begann ich meine Ausbildung. Da war nix mit Handys oder E Mails. Anstatt E Mail hatten wir die allseits beliebte Rohrpost. Da wurden die Dokumente noch durch das komplette Haus gejagt. Herrliches Gräusch war das, als die "Bombe" aus dem Lager bei uns im Verkauf landete. Manchmal wurden auch kleine Gehässigkeiten mitgeschickt (die Reste eines Apfels). Anstatt Handys gab es die nostalgische Stentofon Gegensprechanlage, wunderschön, dieses blecherne Kratzen in der Stimme, wenn ein Verkäufer im Lager nachfragte ob die Ware auch tatsächlich im Lager war. Auch süß war die Bedienung des Fernschreibers, die besonders modernen Modelle hatten die "Vorschreibefunktion" auf diesem gelben Lochstreifen. Ansonsten waren auch Schreibmaschinen beliebt. Besonders die guten, mit dem IBM Kugelkopf. Manche hatten auch eine Fehlerkorrekturtaste. Die meisten, die ich bedient habe hattedn dies aber nicht. Da durft man dann mit Tipp EX arbeiten oder das Ding neu schreiben.

Das glaubt einem heute kein Mensch, mein Neffe (14) hat mich vor kurzem gefragt, wie ich denn ernsthaft ohne Handy und SMS leben konnte. Tja, wir haben halt wirklich noch Briefe GESCHRIEBEN !!!

Habt ihr auch noch mit solchen Arbeitsmitteln Erfahrungen gemacht ???
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.... Don´t worry, be happy !!
[ edit ]
02.10.2002, 11:28 Uhr

oasupp
Posts: 1441
Rang: Leibwächter


jau...rohrpost war geil und das fax war ein wundergerät... in meiner ausbildung zum technischen zeichenr war cad noch eine vision und sauteuer, am brett stehen also, mit bleistift vorzeichnen, dann mit tusche drüber, fehler mit der raasierklinge wegkratzen und nochmal drüber, schraffuren mit drei millionen strichen... ich beneide die jungs und mädels heute, viel bleibt ihnen erspart...
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[ edit ]
02.10.2002, 12:47 Uhr

Speedy
Posts: 680
Rang: Knappen-Anwärter


Hehehe.....

Ich habe da auch noch ein Schätzken inner Garage stehen:





Damit habe ich in den Achtzigern noch getippt.


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Liebe Grüsse

Speedy

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"..ich war jung und brauchte das Geld!"



[ edit ]
02.10.2002, 18:12 Uhr

Denea
Posts: 6095
Rang: Fahnenträger



Jou, die Azubis bei uns (Vermessungstechniker) dürfen im ersten halben Jahr ihrer Ausbildung auch noch das Zeichnen genießen...mit Graphosfedern, Tuschezirkeln und all diesem Krimskrams. Wird langsam echt schwierig, an das ganze Zeug ranzukommen, wird kaum noch hergestellt. Teils arbeiten die also noch heute mit museumsreifen Schraffurgeräten und so 'nem Zeug....

Ich selbst hatte auch noch das Vergnügen, auf 'ner alten, immerhin elektrischen Schreibmaschine rumzuhämmern. Das war allerdings in meiner ersten Ausbildung ('87). In der zweiten waren es dann tatsächlich schon Computer (wow!), allerdings mit einem Schreibprogramm, das keine Sau kannte (WordStar oder so ähnlich??). Superlangsam und äußerst umständlich.....
Handy...ehrlich gesagt, ich habe meins erst seit anderthalb Jahren - aber ich möcht's auch nicht mehr missen. Allein schon der sms' wegen.....

In unserem Museumsschrank in der Arbeit stehen aber noch hübsche alte Stechuhren und Buchungsmaschinen rum....wir haben es echt gut heute!! (Auch wenn die Sch...dinger regelmäßig abstürzen oder der Server mal wieder lahm liegt oder, oder, oder....)
Aber dafür hat man ja Admins.....hehe!
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And I still haven*t found what I*m lookin* for...
[ edit ]
02.10.2002, 22:52 Uhr

Otto_1
Posts:
[Moderator]


Das gab es in den 90ern hier und da auch noch! Ich habe meine Ausbildung Anfang der 90er gemacht, und da habe ich auch noch überwiegend mit solchen "Hilfsmitteln" gearbeitet.

Wir hatten da eine Computeranlage namens "Nixdorf 8870" Baujahr 1975. Die Zentraleinheit war fast so groß wie ein Kleiderschrank, und die Daten wurden auf klodeckelgroßen Bandspulen gesichert (manuell natürlich, unsereiner musste eine halbe bis eine Stunde nach Feierabend auf den letzten Benutzer warten, damit er die Bandsicherung starten konnte). Viel Arbeit nahm einem das Ding auch nicht ab. Bei manchen Programmen fehlte die Abbruchfunktion, oder es mussten erst Zahlen per Taschenrechner errechnet werden, um zur weiteren Verarbeitung eingegeben werden zu können, Texte konnte man mit dem Ding auch nicht schreiben - dafür hatten wir die elektrischen Triumph Adler Schreibmaschinen Bj. 1981 (schon MIT Korrekturband), oder schrieben halt auch viel mit der Hand. Als Azubi wurde ich auch gern damit beschäftigt, bis über den Feierabend hinaus mehrere hundert Zahlen per Taschenrechner zusammenzuaddieren, am ärgerlichsten war es, wenn man kurz vor dem Ende den Faden verlor oder einen Zahlendreher hatte und wieder ganz von vorne anfangen durfte! Und dabei kann man das gut mit Excel machen, alle Zahlen untereinander schreiben und ggfs. korrigieren, vergleichen und ergänzen...

Mitte der 90er landete ich in einer anderen Firma (kleiner Krauter), da war es ganz ähnlich. Immerhin hatten wir da schon eine Bildschirmschreibmaschine, sprich einfache Textverarbeitung am (veralteten) PC. Zuerst mit einem unbekannten Programm namens "Scriptum" aus den frühen 80ern, später immerhin Word 6 unter Windows 3.1 - das war schon ein Fortschritt, obwohl man bereits 1997 schrieb und Windows 95/NT Standard war. Wie vermisste ich die langen Dateinamen und die Volltextsuche - deswegen mussten lange Texte schon mal neu getippt werden, weil die ursprünglichen Dokumente mangels aussagekräftiger Namen "verschollen" waren oder überschrieben wurden. Internet und E-Mail gab es in dieser Firma auch nicht.

Ein Fax gab es in beiden Firmen schon, parallel dazu gab es aber auch noch diesen Fernschreiber. Die Kopierer waren auch schon modern, aber in der 2. Firma hatte man auch noch recht lange einen "Eskofot", das war so ein aufrecht stehender Kopierer, da konnte man nur einzelne Blätter von oben rein schieben, die Kopien erfolgten auf spezielles gräuliches und oben glänzendes Kopierpapier (ähnlich wie die früheren Faxrollen).
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03.10.2002, 07:22 Uhr

Füge mich in Deine Contact-Liste hinzu.... Scribby
Posts: 2687
Rang: Geliebter der Königin



In meiner Ausbildung zum Bäcker hatte ich in den 80´s natürlich wenig mit Büromaschinen zu tun

Zu Hause war das allerdings anders.
Songtexte hatte ich immer aus den Bravos mit meiner mechanischen BROTHER Schreibmaschine (ohne Korrekturband *grummel*) abgetippt.

Ein 9 Nadel-Drucker für einen C64 war unbezahlbar für einen Teenager, jedenfalls für meinen Teil.

Cover für meine MC´s hab ich noch in mühevoller Kleinarbeit selber gezeichnet oder mittels Schere & UHU kleine Collagen zusammengeklebt.

Heute kann man Fotorealistische "Klone" von CD-Covern zu Hause mit Scannern & Druckern herstellen.

Rohrpost gibbet ja immer noch, z.B. in REAL-Markten, damit verschicken die Kassierinnen Ihr Kleingeld und so., an jeder Kasse ist so ein Teil installiert.

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04.10.2002, 18:31 Uhr

Minimoog
Posts: 207
Rang: Schildträger



ach ja, die gute triumph adler...

ich gebe es nicht gerne zu, aber manchmal muss ich dieses ding wirklich noch benutzen. es gibt doch immer wieder firmen, die meinen, sie müssten uns formulare schicken, die spotten jeder beschreibung.

am besten ist´s dann immer noch, wenn drunter steht, "zur vereinfachung". na, ich weiss nicht...
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willst du viel, spül mit pril

[ edit ]
04.10.2002, 20:28 Uhr

Füge mich in Deine Contact-Liste hinzu.... LastNinja
Posts: 1697
Rang: Knappen-Anwärter



Ähhhhh.....ihr schwärmt alle so vor Nostalgie..
Also wir auf Arbeit haben immer noch Schreibmaschinen der Marke "Olympia" (mechanisch)

Hübsche Funkgeräte (2m genannt, nicht wegen der Größe, sondern wegen des Bandes).
Aber die sind mit 30 cm recht groß und liegen verdammt schlecht inna Hand.

Nicht zu vergessen, die Antenne in der selben Länge (wenn nicht schon div. Male gekürzt, weil sie in der Wagentür eingeklemmt wurde).

Als der Handyboom (1995) so langsam kam (für jedermann erschwinglich), waren sie bei uns natürlich ersma verboten. Sie hätten ja schwere Konflikte mit der "sauteuren" Funkanlage verursachen können oder den nicht vorhandenen Airbag im Fahrzeug auslösen können.

Fernschreiber:
nicht lachen, wurde erst im letzten Jahr auf PC umgestellt. Davor ratterte es munter in der Fernmelderbude, besonders wenn die KFZ-Fahndungsliste ausgespuckte wurde (die war bestimmt an die 8 Meter lang.

Gegensprechanlage:
Ey, die nutzen wir immer noch
"TÜÜÜÜ TÖÖÖÖÖ......ein Wagen zum Einsatz bitte"

PC, Handy und Co. bringen die Kollegen von Daheim mit.
Ach ja, wir haben zwar PC´s, aber die Software ist Marke Eigenbau und Beamte sollten keine Programme schreiben, die stürzt halt zu oft ab.

Und 36 Kollegen teilen sich 4 PC´s, die nicht einmal untereinander vernetzt sind (jeder Jugendlicher kann heutzutage ein Netzwerk erstellen)
Diese PC´s sind aber noch recht neu (3/4 Jahr) und laufen (sofern sie laufen) mit 800 MHZ (hört hört).

Dienstpost von der 4. zur 3.Etage kann schon mal 3-4 Tage dauern.
Eine Antwort kann dieselbe Zeit in Wochen bzw. Monaten betragen.

Fazit:
Die heutige Jugend hat es schon leichter.
Es schreibt sich besser mit SMS "willst du mit mir gehen" und "sie" braucht nicht zu sehen, dass man(n) "rot" anläuft.
Die Eltern wissen immer wo man ist (wenn man nicht grad "ohne Netz" ist)
Aber dennoch, missen möchte ich die alte Zeit nicht.
Und meine Neffen staunen immer Bauklötze wenn ich mal von früher erzähle.
Früher, einem Land ohne Handy und Co.
Da fühlt man sich als 30jähriger verdammt alt.


Hier noch ein Bild aus einem normalen Schreibraum (sonst glaubt mir ja wieder keiner, wie meine Neffen)


Links ne Olympia-Maschine und oben rechts eine aus ehemals VEB-Beständen (TRIUMPH-ADLER AG)
Die Kollegen sind auch nur aus Pappe, dass "Besucher/Kunden" denken, hier wird gearbeitet...


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[ edit ]
04.10.2002, 20:49 Uhr

Denea
Posts: 6095
Rang: Fahnenträger



Ha - das Modell der Olympia kenn ich auch noch!! Bah, wat widerwärtig!!
Irgendein Buchstabe klemmt immer - immer!!
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And I still haven*t found what I*m lookin* for...
[ edit ]
04.10.2002, 22:14 Uhr

oasupp
Posts: 1441
Rang: Leibwächter


boah...ninja...ich zahl freiwillig mehr steuern!!! gib mir eine kontonummer
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[ edit ]
05.10.2002, 15:58 Uhr

Füge mich in Deine Contact-Liste hinzu.... LastNinja
Posts: 1697
Rang: Knappen-Anwärter



Ich wollte kein Mitleid und keine Almosen.
Ich wollte doch nur (auf)zeigen was im Jahre 2002 noch alles möglich ist.

Wer in der Hinsicht ganz weit vorne ist, ist das Polpräsidium in München. Da hat wohl jeder seinen eigenen Rechner (kommt wohl auf die Dienststelle an) und sogar mit eigener E-Mailadresse (hört hört).

Sogar ein eigenes Pol-Netzwerk.....
ich habs einmal gesehen und gewußt, dass wir es in Berlin frühstens zum nächsten Jahrtausendwechsel bekommen.

Geht mal die Maus kaputt, gibt es dort promt ne Neue.
In Berlin müssen wir div. Formulare (4fach)ausfüllen, Schuldausschließungsgründe nennen, evtl. Entschuldigungen beifügen und......warten. Bis man an der Reihe ist.
Also: privat kaufen oder den Mauszeiger via Tastatur bedienen (man gewöhnt sich an alles)
Tja, ist halt alles Ländersache....



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[ edit ]
05.10.2002, 22:43 Uhr

tinsvelt
Posts: 2607
Rang: Berater


Na lustig ist das, was LastNinja da schildert, ganz gewiss nicht. Man bedenke, es geht um einen wichtigen "öffentlichen Dienst" in der Bundeshauptstadt.
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Schreibmaschinen? Ja. 1987 habe ich auch noch Manuskripte auf der "legendären" Olympia getippt. Die wurden dann von einer Halbtagskraft in einen antiquarischen Fotosatz-Rechner eingegeben (nochmal getippt). Krass-grüne Schrift auf schwarzem Grund *brr*
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Faxgeräte? Ja. Als ich anfing, hatten wir eines mit einer Walze obendrin, die sich während der Übertragung ständig in hohem Tempo drehte und dabei erstens saumäßig Lärm machte (saß direkt daneben) und zweitens ganz toll stank.
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I´m like a wave ~~~ I´m coming back for more (Dire Straits)
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07.10.2002, 13:46 Uhr

VolkerK
Posts: 169
Rang: Trommler



Hi zusamm' ;-)

Ich hab seit 1983 immer einen Computer besessen - und als Schreibsüchtiger natürlich immer mit einer Textverarbeitung. Daher wurde es für meine Technologiefreude bitter, als ich nach dem Abi erstmal für 3 Jahre in Olivgrün rumgelaufen bin (auf meiner Homepage mehr dazu, wie ich heute dazu stehe - "Ich war jung und brauchte das Geld" ;-)

Aufpasse, ich werd' jetzt ein paar Staatsgeheimnisse verraten ;-)

Beim Bund hab ich als "Fernmeldeaufklärer Tastfunk" gearbeitet und die NVA abgehört.

Vielleicht liest hier ja eineR der KollegInnen mit, die ich belauscht hab, ich hab damals die Kdos Grenztruppen Nord, Süd und Mitte sowie die "höheren" Funkverkehre des Kdo Landstreitkräfte auf KW, A1A und J3E belauscht.

Unsere Funkempfänger in der Ausbildung waren Rohde und Schwarz (R&S, Rost & Schrott) EK08. Die "08" bezog sich offenbar auf's Baujahr ;-)

Röhrengeräte (und das anno domini 1985!) mit 15 Minuten Aufheizzeit, einem "Magischen Auge" zur Senderscharfstellung, aber einer genialen Empfindlichkeit am Antenneneingang. Leider keine digitale Frequenzanzeige, daher kam auf die Frage "Auf welcher Frequenz hast Du ihn gefunden?" meistens "zwischen 4204 und 4205, mehr zur 4205"

In der Praxis hatten wir dann E863 von AEG (? oder war das Siemens??). Die hatten digitale Anzeigen mit diesen Glimmlampen-Ziffern, wie in den 70ern an den Supermarktwaagen in der Käseabteilung. Nicht ganz so empfindlich, aber das Frequenzrad (=Kurbel zum Verstellen der Frequenz innerhalb des gewählten Bandes) hatte zwei Übersetzungen für "schnellen Wechsel" und "Feinabstimmung".

Trotzdem liefen immer ein oder zwei EK08 mit, weil manche Funkverkehre der NVA halt im Nahbereich mit geringerer Leistung liefen.

Später bekamen wir R&S EK80 (von, genau: 1980), die konnten bis 100 Frequenzen quasiparallel überwachen und hätten per RS232-Schnittstelle mit einem PC verbunden werden können (hätten, weil es bei der Bundeswehr damals keine PCS gab).

Mitgeschrieben haben wir die Funkverkehre auf Papier. Nix Computer, Schreibmaschine oder so. Schön mit der Hand auf Vordrucken, wie beim Bund das ganze Leben in Vordrucke gehüllt war.

1987 haben wir dann High Tech bekommen: Ein Peilsteuersystem. Bis dato hatten wir eine Sprechverbindung mit unseren über die alte BRD verteilten Peilfunkern und kriegten die Rückmeldung der Ergebnisse per Fernschreiber.

Danach hatten wir ein Siemens-Monster. An jedem Arbeitsplatz ein PC-Derivat mit 8086 CPU, eine Siemens-typische non-standard-Tastatur und einen amberfarbenen Monitor. Verbunden waren die Rechner über separate RS232-Leitungen mit der "Zentraleinheit". Nicht, dass das Ethernet schon erfunden war ;-)

Die Zentraleinheit war so groß wie ein moderner Mainframe und bestand aus Siemens-Patenten. Die Hälfte des Schranks war voller "MK-DUST"-Platinen, das sind "Mehrkanal-Datenübertragungs-Steuerungen". Basierned auf damals schon "jurassic" 8080-CPUs.

Die hatten über Modems von der Größe je eines Microwellenofens (2.400 oder 4.800 Baud per Standleitung, aber wegen der Leitungsqualität nur mit 2.400 Baud betrieben) Kontakt mit den Peilstellen und den anderen Abhör-Bataillonen der Bundeswehr. Alles auf Redundanz im Kriegsfall ausgelegt.

Das MIT und die US-Army waren netzwerktechnisch damals schon zwei Generationen weiter. Aber getreu Tucholsky: "Deutsche! Kauft Deutsche Bananen!" durfte der Staat ja keine ausländischen Firmen mit solchen großen Projekten beauftragen ;-) Und so hat Siemens die bereits existierende TCP/IP-Technologie mit andern (eigenen - sic!) Mitteln nochmal erfunden.

Um die Schulungsunterlagen für das Peilteil zu erstellen hatte ich dann die hochamtliche Erlaubnis, meinen Commodore 128 mit Z80-CP/M und dem guten alten WorsdStar in die Kaserne zu bringen.

Später im Studium hatte ich einige Praktika in Ämtern der Stadtverwaltung. Das modernste an EDV war eine 8100 von IBM, ein erweiterungsfähiger und programmierbarer Textcomputer. Daneben natürlich 3270-kompatible tumbe Terminals für den Mainframe.

Ich war Jahre später selber schon Systemprogrammierer bei diesem Verein (und auf dem Mainframe zu Hause), als endlich PCs eingeführt wurden.

Schreibmaschinen hatte ich in den Praktika auch. Und Diktiergeräte.

Zum Beispiel das alte Grundig-Teil mit den "Magnetplatten". Das waren labbrige Scheiben mit eingeprägter Rille; der Tonkopf fuhr entlang der Rille (oder auch nicht) um die Tonspur abzugreifen. Eigentlich sollten diese Platten in Papiertüten verpackt ins Schreibzimmer gehen, aber das war utopisch, weil keine Papierhüllen mehr existierten.

Also wurde das Magnetding mit einer Büroklammer an der Akte befestigt und ins Schreibzimmer gegeben - faktisch wurde daher jeder zehnte Brief per Telefon diktiert, weil die Schreibdamen nix verstanden haben.

Dann hatten wir elektrische Schreibmaschinen ohne Korrekturband. Aber mit so empfindlichen Tasten, das einmal Niesen den gleichen Effekt hatte, als wenn man die flache Hand auf's Keyboard legt ;-)

Und wieder: Vordrucke, Vordrucke, Vordrucke.

V.
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[ edit ]
08.10.2002, 20:02 Uhr

Raider
Posts: 31
Rang: Frischfleisch


An den Fernschreiber kann ich mich auch noch erinnern. Wir hatten den modernen mit den gelben Lochstreifen. Die Fehlerkorrektur mit dem Teil war garnicht so einfach. Elektrische Schreibmaschine gab es auch aber ich durfte die Korrekturtaste nicht benutzen, weil noch mit Kohlepapier und rosa Durchschreibezettel gearbeitet wurde (mein Chef war kein Freund vom Kopierer). Die Gegensprechanlagen waren toll. Damit konnte man auch Rundrufe machen, d.h. Durchsagen im ganzen Betrieb. Unser Chef hat öfters vergessen, danach das Gerät auszuschalten und im ganzen Betrieb waren dann die Gespräche in seinem Büro zu hören oder wie er gearbeitet hat (raschel, raschel). Dann mußte immer jemand anrufen und Bescheid sagen, dass er das Gerät wieder ausschalten soll.
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[ edit ]
09.10.2002, 10:21 Uhr

VolkerK
Posts: 169
Rang: Trommler



Fernschreiber:
Besonders erinnere ich mich an die armen Socken, die in der Nachtschicht die Lochstreifen aufwickeln durften - Geräte dazu hatte die Armee natürlich nicht ;-)

Sprechanlagen:
Beim Bund hatten wir ein "Stentofon", das ist die Sprechanlage, die Commander Adama vom Kampfstern Galactica auf seinem Schreibtisch hat ;-)

Unser Zugführer stotterte ein wenig, über die Anlage führte das zu tollen Durchsagen:

quote:
"Ich hab eine Vorabinformation an alle Erfasser, das ist noch keine sichere Information, sondern nur eine Vorabinformation und wir wissen noch nicht, wie sicher die ist, werden uns aber wieder melden."

Haben wir nicht etwas vergessen? Die Information vielleicht...?
Im Rechenzentrum hatten wir zwischen den Büros der Systemprogrammierung, dem Druckerraum und dem Cockpit (mit Zentralem User-Service) auch eine Sprechanlage. Seit einigen Jahren "brauchen wie die nicht mehr, weil wir ISDN haben". Ich hab diese Begründung nie richtig verstanden.

Heute ist es so, dass wir Informationen über Systemausfälle per Telefon zum User-Service durchgeben müssen - wenn wir denn durchkommen, was bei Systemausfällen unwahrscheinlich ist, weil mindestens 1% der 8000 User auf unserem Mainframe zu diesem Zeitpunkt schon in der Warteschleife hängt.... Da wünsche ich mir diese "veraltete Technik" zurück.

V.
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10.10.2002, 01:01 Uhr

Füge mich in Deine Contact-Liste hinzu.... AtariMan
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So und nun bitte nochmal den Text für uns normalsterbliche bitte
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10.10.2002, 08:28 Uhr

Denea
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Rang: Leibwächter



Du meinst, für die Zivilisten unter uns....
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10.10.2002, 09:39 Uhr

VolkerK
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Rang: Trommler



@Denea

Die Sprechanlage hat dem armen Mann übel mitgespielt. Wie gesagt, er war leichter Stotterer. Immer, wenn er nervös war, hingen die stimmhafte Konsonanten am Wortanfang irgendwo im hinteren Rachenbereich fest und wollten den Weg nach draußen einfach nicht finden.

Auf Feiern, "Umtrunken" etc. wurde er regelmäßig von den Jungs geleimt: "Sie kommen aus Bochum 6?" - "Das heisst .........W....attenscheid!" Um den Bösewicht vn Konsonanten zu bewegen hat er sich ab und zu einen Klaps auf die Wange versetzt.

Probleme hatte er auch, wenn mehrere Worte hintereinander mit H begannen. Nun hieß er Hölzel (warum haben wir ihn eigentlich Falco genannt... ;-) )

An der Gegensprechanlage (jeder im Raum konnte sie hören!) hat Soldat sich mit "Hier (Dienstgrad) (Name)" gemeldet. Nun war Falco Hauptfeldwebel. Wurde er vom Erfassungsraum per Stentofon aus angepiepst, dann kam regelmäßig folgenes Hörspiel:

(tuuut) (piep)
"Hier Hauptfeldwebel .... (klatsch) Hölzel!"
Also, nicht, dass jemand meint, ich würde mich über Menschen mit Behinderungen lustig machen, aber das sind Erinerungen, da kommen mir immer wieder die Lachtränen.

Über den Typen (und andere) könnte man glatt einen eigenen Thread öffnen: "Die Schrillsten Chefs aus den 80ern", parallel dazu "Die Schrillsten PaukerInnen aus den 80ern".

v.
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10.10.2002, 18:02 Uhr

Raider
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Mach doch, da fällt mir sofort mein Chemie Lehrer ein, der aus Versehen auf dem Pult ein Feuerwerk entfachte und mit Alkohol löschen wollte.
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10.10.2002, 19:17 Uhr

oasupp
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ich will auch immer mit alkohol löschen. ist das doof?
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10.10.2002, 21:37 Uhr

Denea
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Als Chemielehrer schon......


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11.10.2002, 09:11 Uhr

oasupp
Posts: 1441
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deswegen schulte ich um
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11.10.2002, 18:54 Uhr

Raider
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... und wieder wurde die Menschheit in letzter Sekunde gerettet (ganz ohne MacGyver)
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[ edit ]
11.10.2002, 20:27 Uhr

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Zu mir hat letztens eine gesagt:
"Ja, der Mac Gyver der könnte sowas aber ohne Fusel...."


Also sag nix abfälliges über Mac Gyver zu deiner Freundin
"Du kannst ja nicht einmal ein Fahrrad reparieren...paaahhhh"



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[ edit ]
11.10.2002, 20:34 Uhr

Denea
Posts: 6095
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Der McGeifer??

Ja, is schon toll, was dem immer so alles einfällt....so wahnsinnig realistisch!!

Mir wäre trotzdem jemand lieber, der mein Fahrrad reparieren könnte!!!!! (Jedenfalls das, was ich nicht selbst kann....)


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[ edit ]
06.09.2003, 17:35 Uhr

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Mal wieder hier rumgestöbert...

Die Polizei Berlin wird grad modernisiert.
Mehr Computer und so.
Fernschreiben läuft ebenfalls über WinTelex..

und ab dem nächsten Jahr dann ein neues Computersystem zur Verbrechensbekämpfung.
Aber anstatt altbewährte Systeme aus anderen Bundesländern zu übernehmen, wird ein Prototyp (Poliks) ins Leben gerufen.
Die Einführung wurde immer wieder verschoben.
Es soll im April 2004 kommen.

Da der Vertrag mit Siemens (zuständig für alte System und Serververwaltung) zum 01.04.04 gekündigt ist...
bin ich mal gespannt.
Dort werden die Server abgeschaltet und bei uns an....


Jede Wette, am 01.04.04 ist bei der PolBerlin "JUDGMENT DAY"


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[ edit ]
06.09.2003, 23:29 Uhr

Bobbi
Posts: 1633
Rang: Stallbursche


Nettes Thema uebrigens. Ich habe meine Lehre
1985-89 gemacht und da wurde gerade langsam
auf Computer und Fax umgestellt. Bestellungen
wurden noch auf einer Schreibmaschine getippt
und Eintraege in der Buchhaltung wurden noch
per Hand gemacht. Hoert sich heutzutage echt
vorsintflutlich an. Meinen allerersten Ge-
schaeftsbrief habe ich dreimal angefangen
und als ich dann die Nase voll hatte und
wieder einen verflixten Tippfehler gemacht
hatte (und das bloede Korrekturband ging
partout nicht), habe ich Tippex benutzt, was
meinem Chef eigentlich nicht ganz gut gefiel.
Aber immerhin besser, als alles mit einem
x durchzustreichen und dann oben drueber das
korrigierte Wort zu tippen, oder nicht (das
habe ich damals auch schon gebracht).
Ach ja, tut mir leid dass ich die Umlaute
als ae, oe und ue und das sz als ss schreibe,
aber meine Tastatur hat die Umlaute nicht.
Zwar kann ich mit Ctrl und diversen Zahlen
die Umlaute und das sz hinzaubern, aber das
ist mir zu kompliziert.
ciao
----------------

[ edit ]
07.09.2003, 16:07 Uhr

Denea
Posts: 6095
Rang: Geliebter der Königin



Das ist völlig okay, Bobbi. Wir sind da sehr flexibel...



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Ashes of memory still aglow...
[ edit ]
07.09.2003, 16:10 Uhr

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Posts: 1697
Rang: Leibwächter



@Bobbi:
Frag mich aber grad, was hast du für einen Rechner

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[ edit ]
07.09.2003, 20:46 Uhr

Bobbi
Posts: 1633
Rang: Stallbursche


@ LastNinja - was fuer einen Rechner ich habe? Mein Keyboard hat die Umlaute nicht
(ich sitze an einem Computer ueberm grossen
Teich), ich habe aber so 'ne Art Formel be-
kommen, womit mann diverse deutsche und auch
franzoesische, russische usw. Buchstaben
hinzaubern kann. Fuer den Buchstaben ö z.B.
nimmt man ALT 148 und da ist er (ist gar
nicht CTRL, wie ich gedacht hatte). Viel zu
viel Arbeit......
----------------

[ edit ]
07.09.2003, 21:33 Uhr

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Posts: 1697
Rang: Leibwächter



Das mit dem "übern Teich" habe ich schon irgendwo gelesen...
So fühle ich mich immer, wenn ich drüben bei meinen Eltern bin (irgendie kein Kontakt zu Außenwelt)

War noch nie drüben...

Glaube, ich würde good old Germany auch ein wenig vermissen...

Schön das du dich hier ein wenig wohlfühlst!
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[ edit ]
08.09.2003, 21:09 Uhr

Bobbi
Posts: 1633
Rang: Sattelschlepper


@LastNinja - dieses Board ist fuer mich ein
Stueck von der guten alten Heimat.
Sind ja auch so viele nette Leute hier.
----------------

[ edit ]
08.09.2003, 21:41 Uhr

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Posts: 1697
Rang: Leibwächter



@Bobbi

Yo..da kann ich dir nur recht geben...
Ist schon wie eine zweite Familie..
obwohl ich hier niemanden persönlich kenne (manchmal denke ich aber schon, nicht war meine kleine @Seelenverwandte?)

Einige würde ich schon real begegnen..
aber wenn, dann sollte es evtl. spontan geschehen, da ich bezweifel, dass lange Vorausspalnung immer sein Ziel erreicht...

Ist aber auch nur meine subjektive Meinung...


Ach ja, hatte ich wohl vergessen weiter oben zu erwähnen..
Wir haben jetzt auf Arbeit auch INTRANET.

und haben sogar schon verbote bekommen uns gegenseitig unter Kollegen Mails zu schreiben. Keine Videos und keine Witze.
Ja ja, ist schön bei der Berliner Putzlei.

Man droht gleich mit Diziplinarverfahren..

Recht so....
nieder mit den SPAMERN...


Die haben ´n Pfeil......wenn ihr mich fragt..

nicht wahr @Bernd?


MIST!!


----------------

[ edit ]
09.09.2003, 01:02 Uhr

Denea
Posts: 6095
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quote:
und haben sogar schon verbote bekommen uns gegenseitig unter Kollegen Mails zu schreiben. Keine Videos und keine Witze.

Isses bei uns auch - na und? Kümmert sich keiner drum, die besten Witze hab ich immer aus der Arbeit...
Bei den Kollegen von der Braunschweiger Polizei haben sie gewisse Endungen "verboten" - also alle Dateien, die .exe, .mpg oder so dranhängen haben, werden gleich ausgefiltert...
Wie blöd is das denn? Da ändere ich die ENdung und schreib dem kollegen, was es war und schon geht das alles seinen sozialistischen Gang.... *gg*




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Ashes of memory still aglow...
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09.09.2003, 01:06 Uhr

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schlau die @denea mit den Endungen..
aber man kann auch z.b. Flashprogramme (Billiar, Golf etc.) in Word verpacken und speichern...

Funzt auch..

Aber uns drohen sie halt wirklich..
was wollen sie denn machen..
Mich wieder nicht befördern....

Uaaahhhh uaaahhhh...
da konnte ich vor vier Jahren schon drüber lachen...



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10.09.2003, 03:19 Uhr

Denea
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Jo, ich hab auf diese Weise (in Word verpacken) Solitaire und Tetris in der Arbeit - für langweilige Mittagspausen. Wenn man schon keinen direkten Internet-Anschluß direkt am Arbeitsplatz hat.... nur mails....schluchz....


Beförderung bzw Höhergruppierung? Kann ich frühestens in fünf Jahren mit rechnen - und die Alterszuschläge (boah, klingt das fies) hab ich auch schon alle mitgenommen - der nächste kommt auch erst in fünf Jahren. Naja.... bis dahin klettert ja dann auch die Zuwachsrate nur um 50 Prozent.....


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Ashes of memory still aglow...
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11.09.2003, 00:41 Uhr

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Genau.....
auf Arbeit wird alles gezockt...

http://mitglied.lycos.de/bmoage/other/guerkeCS4.jpg


(P.S. dieses Bild nur für kurze Zeit)
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11.09.2003, 18:55 Uhr

Denea
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Oller Schummler....



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